„Seelische Gewalt reicht von Demütigung bis hin zu Rufmord. Permanentes „Keifen“ oder „Niedermachen“, bewusstes eifersüchtig machen oder anzweifeln der Männlichkeit gehören ebenso dazu wie das bewusste Reizen des Partners, um bei diesem Schuldgefühle zu verursachen, wenn er auf diese Art der Provokation reagiert. Auch das Ausnützen der Kinder als Partnerersatz, kann den Mann kränken, da ihm gezeigt wird, dass er ersetzbar ist. Weiter Formen psychischer Gewalt sind das permanente Überhören des Partners und das Missachten seiner Vorschläge oder Bedürfnisse sowie das Nichteinhalten von Abmachungen, um seine Autorität zu untergraben. Allerdings sind diese Formen erst relevant, wenn sie konsequent verfolgt werden und nicht als einzelne Ereignisse auftreten. Das Ignorieren des Partners gehört ebenfalls zum Aspekt der psychischen Gewalt, da sie ihn abwertet und ausgrenzt. Die Abwertung des Partners hat oftmals „Neid auf etwas“ oder „Eifersucht auf jemanden“ zur Grundlage und hilft das eigene (labile) Selbstwertgefühl auf Kosten des Partners zu stärken. Heyne sieht auch in zu hohen Erwartungen an den Partner eine Form von psychischer Gewalt. Der Partner soll stellvertretend etwas darstellen oder das eigene Scheitern kompensieren. Das Opfer hat aber keine Chance diese hohen Erwartungen zu erfüllen und wird von der Partnerin nicht als das akzeptiert, was er ist.
Verbale Gewalt Verbale Gewalt ist wohl der Aspekt einer gewalttätigen Partnerschaft, den man den Frauen am ehesten zuzuordnen bereit ist. „Schreien, beschimpfen, bloßstellen, hetzen, demütigen, entwerten und herabsetzen, lächerlich machen, hänseln und verspotten, dauernde Kritik und dauernde Vorwürfe, Ironie und Sarkasmus – all dies sind Mittel destruktiver verbaler Aggression, die von Frauen ... im Verhältnis zu Erwachsenen, insbesondere Partnern, eingesetzt werden“ (HEYNE, 1993, S. 94). Der Bereich der verbalen Gewalt überschneidet sich in vielen Bereichen mit der psychischen Gewalt. Permanentes Beschimpfen oder Vorhalten der Fehler kann zu einer psychischen Störung beim Opfer führen. Denn „Worte zielen, wenn sie als Waffe eingesetzt werden, in das Zentrum der Persönlichkeit.“ (HEYNE, 1993, S. 93). Nach außen hin führen derartige Kompromittierung unter Umständen bis zur gewollten oder in Kauf genommenen beruflichen und gesellschaftlichen Vernichtung des Partners. Wie bei der psychischen Gewalt ist es schwer, direkte Folgen zu erkennen. Weiterhin besteht die Problematik, dass je nach Bildung und sozialer Schicht auch eine „andere Sprache“ gesprochen wird. Ironie oder Sarkasmus können ebenso verletzend sein wie ein derbes Schimpfwort.