Unter physischer Gewalt versteht man körperliche Gewalt. Weiterhin kann man eine Unterscheidung in leichte und schwere Gewalt machen.
Da Frauen in ihrem Rollenstereotyp als friedfertig gelten bzw. so zu erscheinen haben, unterdrücken viele Frauen ihre Aggressionen und wenden situationsbedingt indirekte Gewalt an. Jedoch kann es zu einem Verlust der Selbstkontrolle kommen. Als Folge daraus wird die Frau gewalttätig, auch wenn sie faktisch gesehen, nicht die Macht oder körperliche Stärke dazu hat. Allerdings kann dies nicht der einzige Grund sein, wenn man die Zahlen der Studie von Gelles aus dem Jahre 1974 betrachtet. Sie ergab, dass 47% der Männer und 33% der Frauen physische Gewalt gegen ihren Partner anwenden.
Der Mythos, dass Frauen, aufgrund ihrer körperlichen Unterlegenheit, Männer nicht schwer verletzten können, ist eher rollenadäquates Wunschdenken als Realität. Frauen kompensieren ihre vermeintliche Schwäche durch die Verwendung von "Hilfsmitteln", also Gewaltmitteln, die gefährlich und aus der Distanz zu verwenden sind.
In einer US-Studie aus dem Jahre 1984 ergab sich, dass in 86% der Fälle weiblicher Gewalt Waffen eingesetzt wurden. Dagegen wurden in nur 25% der Fälle, in denen Männer ihren Frauen gegenüber gewalttätig wurden, Waffen eingesetzt
Leichte körperliche Gewalt
Zum Bereich der leichten Gewalt gegenüber Männern gehören Angriffe, wie mit der Hand schlagen, an den Haaren ziehen, Tritte (in nicht lebenswichtige Bereiche des Körpers) und Bisse. Derartige Angriffe sind meist auf ein impulsives Verhalten zurückzuführen. Die körperliche Schädigung des Mannes hält sich in Grenzen.
Schwere körperliche Gewalt
Das Zufügen schwerer Gewalt durch die Frau ist keineswegs ein Einzelfall. Eine Untersuchung in Neuseeland ergab, dass Frauen zu 19% schwere Gewalt gegen ihren Partner verüben, wogegen Männer nur in 6% der Fälle ihren Partnerinnen schwere Gewalt zufügen Zum Gebiet der schweren Gewalt gehören Angriffe mit Messern oder sonstigen spitzen Gegenständen, das Schlagen mit Flaschen auf den Kopf ebenso wie der Tritt mit Schuhen in die Intim-, Bauch- oder Kopfgegend des Mannes. Physiologisch gesehen sind Frauen in den meisten Fällen körperlich schwächer als Männer. Daher herrschte der Glaube vor, dass Frauen ihre Partner nicht ernsthaft verletzten könnten. Jedoch kompensieren sie diesen Aspekt, indem sie Waffen (Messer, Flaschen, Scheren, Gift) benutzen. Bei der Verwendung von Gift kann man aber bereits nicht mehr von Gewalt reden, sondern von Heimtücke und Mordversuch.